Jugendwahlstudie: Junge Menschen deutlich ängstlicher als ältere

Jugendwahlstudie: Junge Menschen deutlich ängstlicher als ältere

Augsburg (epd). Junge Menschen in Deutschland haben laut einer Studie deutlich mehr Ängste als die ältere Generation. So ordnete sich die Generation der ab 1996 Geborenen (Generation Z) auf einer Skala von 1 bis 100 bei einem Angstwert von 55 ein, während sich die Babyboomer (zwischen 1946 und 1965 geboren) nur bei 45 einordneten, wie die am Donnerstag vorgestellte „Jugendwahlstudie 2025“ des Augsburger Instituts für Generationenforschung ergab. Aus psychobiologischen Gesichtspunkten sollten jungen Menschen generell weniger ängstlich, neugieriger und risikobereiter sein als ältere Generationen, sagten die Studienmacher. Die Ergebnisse der Studie zeigten bei der Generation Z jedoch das Gegenteil.

Dabei seien es nicht in erster Linie die vielen weltweiten Krisen selbst oder etwa der Ukrainekrieg, die den jungen Menschen Angst machten, sagte Studienleiter Rüdiger Maas. Vielmehr löse der Umgang mit den verschiedenen Krisen Ängste aus und die Tatsache, dass ständig darüber gesprochen werde. „Die jungen Leute hören immer, dass alles schlechter geworden ist“, sagte Maas.

Sie hätten vor allem Angst davor, dass es ihnen finanziell schlechter gehen könnte als den älteren Generationen, sie zum Beispiel nicht genug Rente bekommen oder sich weder ein eigenes Haus noch die Miete oder Heizkosten leisten könnten. Gut 40 Prozent der Generation Z sagten laut der Studie, es gebe nichts, das ihnen Hoffnung mache. Nur gut neun Prozent gaben an, völlig sorgenfrei zu sein.

Die meisten Erstwähler informierten sich über Social Media über Politik: Knapp 72 Prozent empfanden dabei Social Media als „sehr wichtig“. Bei den älteren Generationen lag der Durchschnitt bei 49 Prozent. Gleichzeitig fühlten sich 62,5 Prozent der Erstwähler im Wahlkampf „schlecht“ oder „sehr schlecht“ erreicht. Am meisten Menschen auf Social Media erreiche laut den Erstwählern die AfD. Viele andere Parteien kämen dort dagegen gar nicht vor.

Für die Jugendwahlstudie 2025 wurden in mehreren Umfragen von Mai 2024 bis Januar 2025 mehr als 4.000 Personen quantitativ oder qualitativ befragt.