Lüneburg (epd). Mit Drohnenflügen sind in der Lüneburger St.-Nicolai-Kirche zwei Tage lang Risse im Gewölbe begutachtet worden. „Das ist eine einfache Möglichkeit, die Schäden aus nächster Nähe anzusehen und zu fotografieren“, sagte Gemeindepastorin Almuth Wiesenfeldt am Donnerstag. Das Mittelschiff der mehr als 600 Jahre alten Backsteinbasilika ist knapp 29 Meter hoch.
Ingenieur Rick Burock von der Firma CRP Bauingenieure aus Berliner läuterte: „Hier ein Gerüst aufzustellen, ist außerordentlich komplex und teuer.“ Bereits im vergangenen Sommer war der gesamte Innenraum mit einem Laserscanner präzise vermessen und fotografiert worden. Daraus entstanden ein 3D-Modell der Kirche sowie Planzeichnungen in einer Genauigkeit, wie es sie für das historische Gebäude bis dahin nicht gab. Die Nahaufnahmen der Risse ergänzen nun die Schadenskartierung.
„Die detaillierten Untersuchungen sollen die Sanierung des Gewölbes vorbereiten“, sagte die Pastorin. Erste Schäden waren im Sommer 2022 zutage getreten. „Nachdem sich ein Stein in der Decke gelockert hatte, mussten wir damals einen Teil des Chorumgangs sperren“, erläuterte Wiesenfeldt. „Allein für die Untersuchung der Schäden und die Notsicherungsmaßnahmen ist ein mittlerer sechsstelliger Betrag nötig.“ Die eigentliche Sanierung des Gewölbes werde „in die Millionen gehen“.