Chef des Palästinenserhilfswerks verurteilt Israels Verbot

Chef des Palästinenserhilfswerks verurteilt Israels Verbot

Genf (epd). Der Generalkommissar des Palästinenser-Hilfswerks, UNRWA, Philippe Lazzarini, hat das israelische Verbot seiner Organisation als „katastrophal“ verurteilt. Auf dem Spiel stünden das Schicksal von Millionen Palästinensern, die Waffenruhe im Gaza-Streifen und eine mögliche politische Lösung des Nahostkonflikts, sagte Lazzarini am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

Das UNRWA sei von entscheidender Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung im Gaza-Streifen, sagte Lazzarini. Zehntausende von Menschen kehrten nun in den verwüsteten Norden des Gaza-Streifens zurück, um nach Lebenden zu suchen und Tote zu begraben.

Im gesamten Gaza-Streifen erwarteten die Palästinenser Hilfe durch das UNRWA. Israels Behauptung, dass UNRWA-Dienste auf andere Einrichtungen übertragen werden könnten, seien irreführend. Israel habe das Hilfswerk angewiesen, alle seine Gebäude in Ost-Jerusalem zu räumen und seine Tätigkeit dort bis Donnerstag einzustellen.

Das israelische Parlament hatte im Oktober 2024 zwei Gesetze verabschiedet, mit denen das UNRWA in Israel einschließlich Ost-Jerusalem verboten wird und Offiziellen der Kontakt mit Hilfswerk-Mitarbeitern in den besetzten Gebieten untersagt wird. Israel wirft dem UNRWA Judenhetze und eine enge Kooperation mit der Terrormiliz Hamas vor.

Der Hamas-Überfall auf Israel im Oktober 2023 löste den Nahostkrieg aus. Mitte Januar einigten sich die Konfliktparteien auf eine Waffenruhe.