Dakar, Bamako (epd). Die von Militärs regierten Mali, Burkina Faso und Niger verstärken ihre Zusammenarbeit weiter. Die aus den drei Ländern bestehende „Allianz der Sahel-Staaten“ kündigte an, ab dem 29. Januar einen eigenen Reisepass auszugeben, wie der französische Auslandssender RFI am Freitag berichtete. Das Datum fällt mit dem endgültigen Austritt der drei Länder aus der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas zusammen. Die bisherigen Pässe bleiben demnach bis zu ihrem Ablaufdatum gültig.
Vor einem Jahr hatten die Militärregierungen der drei Länder ihren Ecowas-Austritt und die Neugründung einer eigenen Allianz verkündet. Der Schritt war damals damit begründet worden, dass Ecowas sich „von den panafrikanischen Idealen ihrer Gründungsväter entfernt“ habe und unter dem Einfluss fremder Mächte stehe. Alle drei Militärjuntas sind zu Europa und vor allem zur früheren Kolonialmacht Frankreich auf Abstand gegangen und verstärken ihre Zusammenarbeit beispielsweise mit Russland.
Das Bündnis stellt die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen in den Vordergrund. Die Staaten gaben jüngst bekannt, eine gemeinsame Streitmacht für den Kampf gegen Terrorismus aufzustellen. Die Truppe von 5.000 Soldaten sei praktisch bereit, erklärte die nigrische Regierung am Mittwoch.
In der Sahel-Region sind islamistische Milizen aktiv, die immer wieder Anschläge gegen Sicherheitskräfte und Zivilbevölkerung verüben. Die Militärs haben ihre Staatsstreiche damit begründet, dass die gewählten Regierungen die Sicherheitslage nicht verbessert hätten. Die verschlechtert sich allerdings auch nach den Machtübernahmen der Armee weiter.