Schmähpreis: Granini Trinkgenuss Orange ist "Mogelpackung des Jahres"

Schmähpreis: Granini Trinkgenuss Orange ist "Mogelpackung des Jahres"

Hamburg (epd). Verbraucherinnen und Verbraucher haben das Getränk Granini Trinkgenuss Orange zur „Mogelpackung des Jahres 2024“ gewählt. Bei der Abstimmung über den Schmähpreis entfiel knapp die Hälfte der mehr als 32.000 abgegebenen Stimmen (15.694) auf das Produkt der Eckes-Granini Deutschland GmbH, wie die Verbraucherzentrale Hamburg am Mittwoch mitteilte, die jährlich zur Abstimmung über die „Mogelpackung des Jahres“ aufruft. Auf Platz zwei wählten die Verbraucherinnen und Verbraucher das „Lebensbaum Tomaten-Gewürzsalz“ von Ulrich Walter (6.892 Stimmen oder 21,2 Prozent). Das Eis „Cremissimo Bourbon Vanille“ von Unilever landete mit 4.544 Stimmen oder 14 Prozent auf Platz drei.

In dem Graninigetränk habe der Hersteller im Frühjahr 2024 die Menge des Orangensafts halbiert und durch Zuckerwasser ersetzt. Der Handel habe dennoch den Verkaufspreis beibehalten. Der „Denkzettel“ sei berechtigt, sagte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. „Der Anbieter hat seinen hundertprozentigen Orangensaft gestreckt und auch noch versucht, dies zu vertuschen.“ Denn es habe keinen Hinweis auf die neue Zusammensetzung auf dem Etikett gegeben.

Ernteausfälle durch den Klimawandel und eine Pflanzenkrankheit bei Orangenbäumen hätten zuletzt zu massiven Preissteigerungen für Orangensaftkonzentrat geführt, hieß es. Das habe die Saftproduzenten unter Druck gesetzt. Doch schrumpfende Füllmengen und der Verzicht auf wertvolle Zutaten seien der falsche Weg.

Das zweitplatzierte Gewürzsalz enthält laut Verbraucherzentrale seit 2024 nur noch 80 statt 150 Gramm, während der Preis von 2,99 Euro auf 3,99 Euro gestiegen sei - das entspreche einer Preiserhöhung von 150 Prozent. Beim drittplatzierten Eis habe der Hersteller die Füllmenge vergangenes Jahr von 1.300 auf 900 Milliliter reduziert. „Da das Produkt weiterhin zum selben Preis verkauft wird, entspricht dies einer versteckten Preiserhöhung von bis zu 44 Prozent“, hieß es.