Berlin (epd). Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat den ehemaligen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle, zu dessen 70. Geburtstag am Sonntag gewürdigt. In der Zusammenarbeit mit zahlreichen bedeutenden Orchestern demonstriere Rattle immer wieder seine besondere Fähigkeit, Musik mit viel Intuition und Klarheit zu leben, erklärte Roth am Freitag in Berlin.
Seine Interpretationen hätten „etwas Magisches, das Musikerinnen und Musiker wie auch das Publikum auf eine besondere Reise mitnimmt“, betonte Roth. Dabei behalte Rattle stets das Wesentliche im Blick, „die Emotion und die Geschichte, die in jeder Note stecken“. Diese Haltung zur Musik als universelle Sprache, die Menschen über Grenzen hinweg verbinde, sei ebenso bewundernswert wie sein Engagement als Mentor, der vielen jungen Musikerinnen und Musikern den Weg geebnet habe.
Simon Rattle wurde am 19. Januar 1955 in Liverpool geboren. Er studierte an der Royal Academy of Music in London. Ab 1980 war er 18 Jahre lang Chefdirigent des Symphonieorchesters in Birmingham. 2002 wurde er Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, 2017 Musikdirektor des Londoner Symphonieorchesters und 2023 Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Für sein Wirken wurde er vielfach ausgezeichnet. 1994 wurde er in Großbritannien in den Adelsstand erhoben, 2022 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
Am Donnerstag hatte die Ernst-von-Siemens-Stiftung mitgeteilt, dass Rattle mit dem mit 250.000 Euro dotierten Ernst-von-Siemens-Musikpreis ausgezeichnet wird. Der Preis soll am 17. Mai in München verliehen werden.
