Rheinische Kirche plant Abschaffung von Beamtenverhältnissen

Rheinische Kirche plant Abschaffung von Beamtenverhältnissen

Düsseldorf (epd). Pfarrerinnen und Pfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland werden in Zukunft vermutlich nicht mehr verbeamtet. „Dieses Modell passt nicht mehr zu einer deutlich kleiner werdenden Kirche“, sagte der Vizepräses der Landeskirche, Christoph Pistorius, am Dienstag in Düsseldorf.

Hintergrund sind die enormen Vorsorge- und Beihilfeverpflichtungen auch Jahrzehnte nach dem Ausscheiden von Pfarrern und Kirchenbeamten aus dem aktiven Dienst, die sich die Kirche nicht mehr leisten kann. Bezogen auf die gesamte Dienstzeit würde eine Systemumstellung von Beamten- auf Angestelltenverhältnisse pro Beschäftigtem zu Einsparungen von rund einer Million Euro führen.

Über den Beamtenstatus von evangelischen Pfarrern wird in der evangelischen Kirche schon länger diskutiert, vor allem mit Blick auf die zu erwartende Pensionswelle. Derzeit arbeiten rund 20.000 hauptamtliche Theologinnen und Theologen in den 20 Landeskirchen innerhalb der EKD. Deren Pensionen müssen die Kirchen durch Rückstellungen selbst aufbringen.

Die rheinische Landeskirche suche in dieser Frage einen Konsens innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), sagte Pistorius. Man sei mit einigen EKD-Mitgliedskirchen „ziemlich im Gleichschritt unterwegs“ und hoffe, noch weitere gewinnen zu können. Notfalls soll die Umstellung alleine angegangen werden.

Im Beschlussvorschlag wird eingeräumt, dass eine Umstellung auf Angestelltenverhältnisse „zu wesentlichen Änderungen des Pfarrdienstes und des Pfarrbildes führt“. Auch bestehe das Risiko eines Attraktivitätsverlustes des Pfarrdienstes in der Landeskirche.