Ein Fünftel der Eltern Minderjähriger hat keinen Schulabschluss

Ein Fünftel der Eltern Minderjähriger hat keinen Schulabschluss

Berlin (epd). Eine steigende Zahl von Kindern in Deutschland wächst einem Medienbericht zufolge in sogenannten bildungsfernen Milieus auf. Wie das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Dienstag) unter Berufung auf eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) berichtet, ist der Anteil der Minderjährigen mit Eltern ohne Berufsausbildung oder Universitätsabschluss zwischen 2011 und 2021 deutlich gestiegen: von 11,4 auf 17,6 Prozent. Mehr als jedes 20. Kind gehöre inzwischen der Gruppe mit Eltern ohne Schulabschluss an.

Zugleich sei 2023 der Anteil der Niedrigqualifizierten bei den 25- bis 34-Jährigen mit 16,7 Prozent fast vier Prozentpunkte höher gewesen als zehn Jahre zuvor. Das lasse sich nicht allein auf Zuwanderung zurückführen, auch bei im Inland geborenen Menschen sei der Anteil Niedrigqualifizierter gestiegen, heiße es in der Studie des Kölner Instituts.

Wido Geis-Thöne, Autor der Studie, forderte dem Medienbericht zufolge mehr Unterstützung „im direkten Lebensumfeld“, insbesondere bei kleinen Kindern. Derzeit gehe nur ein geringer Teil der betroffenen Drei- bis Fünfjährigen in eine Kita. „Besonders groß sind die Handlungsbedarfe dabei in Einrichtungen, die von sehr vielen Kindern besucht werden. Daher sollten diese mit zusätzlichen finanziellen Ressourcen ausgestattet werden“, empfahl Geis-Thöne.