Krankenkasse: Weiterhin viele Fehltage durch psychische Erkrankungen

Krankenkasse: Weiterhin viele Fehltage durch psychische Erkrankungen

Hannover (epd). Psychische Erkrankungen führen weiterhin zu vielen Ausfällen in deutschen Unternehmen. Fehlzeiten wegen Diagnosen wie etwa Anpassungsstörungen, Depressionen und chronischer Erschöpfung hätten 2024 im Vergleich zum Vorjahr sogar zugenommen, teilte die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) am Montag in Hannover mit. Deutschlandweit seien es 2023 noch 387 Tage pro 100 KKH-Mitgliedern gewesen, 2024 waren es 392 Tage. Das sei der höchste Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2017.

Bei der Krankenkasse sind nach eigenen Angaben rund 1,5 Millionen Menschen versichert. Unter ihnen habe zusätzlich die Einführung der elektronischen Krankschreibung die Statistik beeinflusst, hieß es. Die damit verbundene automatische Weiterleitung aller Krankmeldungen an die Krankenkassen habe sich vor allem bei Kurzzeit-Attesten für Atemwegsinfekte bemerkbar gemacht, die Versicherte zuvor nicht immer eingereicht hätten. So schnellten die Fehlzeiten wegen Erkältungen und grippaler Infekte von 179 Tagen im Jahr 2021 auf aktuell 447 Tage nach oben.

Bei psychischen Erkrankungen dürfte ein solcher Effekt jedoch kaum zum Tragen gekommen sein, da diese eher langwierige Erkrankungen seien, hieß es. Häufig würden sie im Krankengeld münden und seien deshalb in den meisten Fällen auch schon vor Einführung der elektronischen Krankschreibung erfasst worden, sagte KKH-Arbeitspsychologin Antje Judick.