Gefangenentransporter wirbt für AfD-Verbot

Gefangenentransporter wirbt für AfD-Verbot

Berlin (epd). Zur Unterstützung eines AfD-Verbots schickt das „Zentrum für politische Schönheit“ (ZPS) einen ehemaligen Gefangenentransporter auf die Reise. Das Motto der Deutschlandtour lautet „Nie wieder ist jetzt! AfD Verbotsverfahren starten“. Vorgestellt wurde der auf „Adenauer SRP +“ getaufte frühere Gefangenenbus von den Aktionskünstlern am Freitag am Brandenburger Tor. Von dort werde er „auf die aggressivste Roadshow in der Geschichte der Bundesrepublik gehen“, wie es hieß.

Ausgestattet ist der Ex-Häftlingstransporter laut ZPS-Aktivist Stefan Pelzer mit rund 2.500 gerichtsfesten Beweisen für die Verfassungsfeindlichkeit der AfD sowie mit zahlreicher Technik wie LED-Laufbändern, Lautsprechern, einer „Faschismus-Alarm-Sirene“ und Überwachungskameras. Durch die schmalen Scheiben des Gefangenentransporters sieht man die Gesichter von AfD-Spitzenpolitikern wie Alice Weide, Björn Höcke oder Tino Chrupalla hinter Gittern.

„In Deutschland wird eine rechtsextreme Partei zweitstärkste Kraft und die demokratischen Parteien schauen weg“, sagte Pelzer. Sie seien zu feige, ein AfD-Verbotsverfahren einzuleiten. Dass es auch anders gehe, habe im Oktober 1952 der damalige CDU-Bundeskanzler Konrad Adenauer gezeigt, als die Sozialistische Reichspartei (SRP) verboten wurde. Deshalb auch der Name des Busses: „Adenauer SRP +“

Erste Station des Busses sei am Samstag der AfD-Bundesparteitag im sächsischen Riesa. „Wir gehen überall dahin, wo die Hetzer hetzen“, sagte Pelzer. Finanziert wird das Projekt den Angaben zufolge von mehr als 6.000 Spendern über eine Crowdfunding-Kampagne.