Demonstration für Wende in der Agrarpolitik

Demonstration für Wende in der Agrarpolitik
Seit 2011 demonstrieren jährlich zum Auftakt der Grünen Woche Öko-Landwirtschaftsverbände, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen gemeinsam für eine grundlegende Agrarwende. Für den 18. Januar sind dazu in Berlin wieder 10.000 Menschen angekündigt.

Berlin (epd). Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag in Berlin für eine ökologische Wende in der Lebensmittelproduktion und für faire Erzeugerpreise demonstriert. Anlass ist die weltweit größte Landwirtschaftsmesse, die „Internationale Grüne Woche“, die derzeit in Berlin stattfindet. Organisiert wurde die traditionelle „Wir haben es satt“-Demonstration von einem Bündnis aus Agrar-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen.

Antje Hollander von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft forderte zum Auftakt auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude von der künftigen Bundesregierung „eine mutige und weitsichtige Agrarpolitik“. „Bestehende Einigungen zum Umbau der Tierhaltung und der Ökologisierung der Agrarpolitik“ müssten umsetzt werden. Für jungen Bäuerinnen wie sie müsse es eine langfristige Perspektive geben.

Elke Ronneberger, Bundesvorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, betonte, dass bei der Debatte um die Höhe der sozialen Existenzsicherung auch ökologische Aspekte mit berücksichtigt werden müssten. Dies sei zwingend notwendig für die Akzeptanz einer Ernährungswende: „Wenn wir unsere ökologischen Ziele erreichen wollen, braucht es dringend ein Umdenken“, sagte Ronneberger.

Wegen des Übertragungsrisikos der Maul- und Klauenseuche verzichten Landwirte in diesem Jahr auf ihre Traktoren bei der Demonstration. Das Motto der zum 14. Mal stattfindenden Demonstration lautete „Wer profitiert hier eigentlich?“. Dem Bündnis gehören rund 60 Organisationen an.