Nairobi, Kampala (epd). In Uganda ist laut lokalen Medien erneut eine Anwältin und Menschenrechtsaktivistin festgenommen worden. Wie das ugandische Nachrichtenportal „Monitor“ berichtete, wurde Agather Atuhaire am Donnerstagmorgen in der Hauptstadt Kampala festgenommen. Demnach hatte sie gegen die Verurteilung ihres Kollegen Eron Kiiza protestiert.
Auf der Internetplattform X forderte Atuhaire, die auch als Journalistin tätig ist und von der EU mit dem Menschenrechtsverteidiger-Preis ausgezeichnet wurde, die Einhaltung der Gewaltenteilung. Sie rief zudem zu Protesten vor dem Verfassungsgericht des ostafrikanischen Landes auf. Laut „Monitor“ wurde sie nach ihrer Festnahme während der Protestaktion zunächst auf eine Polizeistation in Kampala gebracht.
Hintergrund des Protests war die Verurteilung des Anwalts und Dichters Eron Kiiza am Dienstag. Nach einer Auseinandersetzung in einem Militärgericht, wo er einen Oppositionspolitiker vertrat, war Kiiza zu neun Monaten Haft verurteilt worden. Amnesty International bezeichnete den Vorgang als empörend und verfassungswidrig. Auch die Schriftstellervereinigung PEN Berlin forderte die sofortige Freilassung Kiizas.
Uganda wird seit rund 40 Jahren von Staatschef Yoweri Museveni mit harter Hand regiert. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit ist stark eingeschränkt. Queere Menschen sind in dem Land durch eines der weltweit schärfsten Anti-Homosexuellen-Gesetze bedroht. Es ermöglicht lange Haftstrafen und in bestimmten Fällen sogar die Todesstrafe.