Altersbericht: Große Unterschiede bei gesellschaftlicher Teilhabe

Altersbericht: Große Unterschiede bei gesellschaftlicher Teilhabe

Berlin (epd). Ältere Menschen in Deutschland haben in sehr unterschiedlichem Maße die Chance zur gesellschaftlichen Teilhabe. Die Möglichkeiten zur selbstbestimmten Gestaltung des eigenen Lebens seien „sozial ungleich verteilt“, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Altersbericht der Bundesregierung. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sagte bei der Vorstellung in Berlin, dass insbesondere Frauen, Menschen mit Migrationsgeschichte sowie homosexuelle und trans- oder intergeschlechtliche Menschen oft im Nachteil seien.

Die Vorsitzende der Altersberichtskommission, Martina Brandt, sagte, insgesamt seien die Lebensverhältnisse älterer Menschen sehr vielfältig. Dies zeige sich etwa daran, dass zuletzt einerseits die durchschnittlichen Alterseinkommen gestiegen seien. Andererseits sei aber auch die Altersarmut gestiegen und liege nun über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung - „das ist neu“.

Brandt und die weiteren zehn Kommissionsmitglieder sprechen in ihrem Bericht insgesamt 31 Empfehlungen aus. Dazu gehören etwa ein Ausbau der Schuldnerberatung speziell für ältere Menschen, Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege und besondere Kulturangebote für benachteiligte Senioren. Nötig seien auch mehr bezahlbare und zugleich barrierefreie Wohnungen sowie leicht nutzbare Angebote für Gesundheitsförderung und Prävention.

Am Geld sollte all das aus Sicht der Kommission nicht scheitern: Die Empfehlungen würden „nicht vorauseilend die Knappheit der finanziellen Ressourcen zur Begrenzung nehmen“, heißt es in dem 300 Seiten langen Bericht. Vielmehr solle deutlich gemacht werden, „was für die Teilhabe Älterer notwendig ist - um letztlich Potenziale auszuschöpfen und möglicherweise langfristig sogar Mittel einsparen zu können“.