Rund 5.600 Menschen in Haiti durch Bandengewalt getötet

Rund 5.600 Menschen in Haiti durch Bandengewalt getötet

Frankfurt a.M., Genf (epd). Die Vereinten Nationen verzeichnen einen deutlichen Anstieg der tödlichen Bandengewalt in Haiti. Im vergangenen Jahr seien in dem Karibikstaat mindestens 5.601 Menschen infolge der Gewalt zwischen Banden getötet worden, erklärte das UN-Menschenrechtsbüro am Dienstag in Genf. Damit kamen den Angaben zufolge über 1.000 Menschen mehr als im Jahr 2023 ums Leben.

Den Angaben zufolge wurden zudem 2.212 Menschen infolge der Bandengewalt verletzt. 1.494 Personen seien entführt worden.

Der UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk äußerte sich besorgt angesichts der Zahlen. Sie zeigten die Gewalt, der die Menschen in Haiti ausgesetzt seien, erklärte Türk und kritisierte die Straflosigkeit für Menschenrechtsverletzungen sowie die anhaltende Korruption in dem Land. Wie die wirtschaftliche und soziale Ungleichheit gehörten diese zu den Hauptursachen für die „multidimensionale Krise“.

Haiti erlebt seit Jahren gravierende politische und humanitäre Krisen. Bewaffnete Banden kontrollieren weite Teile des Landes und kämpfen um Einfluss. Seit vergangenem Jahr ist eine internationale Sicherheitsmission im Einsatz, um die haitianische Polizei im Kampf gegen die Gangs zu unterstützen. Die hauptsächlich aus Kenia entsandten Sicherheitskräfte konnten bisher jedoch keine sichtbaren Erfolge vorweisen. Türk rief dazu auf, die Mission logistisch und finanziell zu unterstützen.