Berlin (epd). Die Treibhausgasemissionen sind im vergangenen Jahr in Deutschland laut vorläufigen Zahlen des Thinktanks Agora Energiewende deutlich gesunken. Wie die Organisation am Dienstag mitteilte, sank der CO2-Ausstoß 2024 um drei Prozent auf 656 Millionen Tonnen. Damit wurde das Jahresziel nach dem neuen Klimaschutzgesetz um 36 Millionen Tonnen CO2 übererfüllt. Gründe für den Rückgang waren den Angaben zufolge vor allem die geringere Kohleverstromung und die stark gestiegene Stromerzeugung aus den erneuerbaren Energien.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) begrüßte das Ergebnis. Die Erneuerbaren seien das Zugpferd für den Klimaschutz und senkten die Strompreise, sagte er: „Jetzt gilt es: Kurs halten, keine Rückwärtsrolle, sondern Verlässlichkeit und Planungssicherheit für Wirtschaft und Verbraucher.“ Die Strompreise müssen Habeck zufolge weiter gesenkt werden.
Auch wenn das Jahresziel übererfüllt wird, verfehlt Deutschland EU-Vorgaben um rund 12 Millionen Tonnen CO2. Das liegt an den jeweils schlechten Werten im Gebäude- und Verkehrssektor. Zwar sind die Emissionen im Gebäudebereich um zwei Millionen Tonnen CO2 gesunken. Das führt der Thinktank aber hauptsächlich auf den verringerten Heizbedarf wegen milder Temperaturen zurück. Im Verkehrssektor wurde ebenfalls nur eine geringfügige Reduktion von ebenfalls zwei Millionen Tonnen CO2 gegenüber dem Vorjahr erreicht. Agora Energiewende zufolge ist das auf den geringeren Lkw-Verkehr infolge der schwächelnden Wirtschaft zurückzuführen.
Habeck räumt ein: „Beim Verkehr müssen wir noch mehr tun.“ Er lobte das Deutschlandticket, mahnte aber gleichzeitig an, die E-Mobilität noch weiter voranzutreiben. Im Gebäudebereich sehe man mit den steigenden Antragszahlen für den Umstieg auf klimaneutrales Heizen Erfolge, sagte der Grünen-Politiker. Es sei aber ein „langer Weg.“ Er warnte davor, die Förderung zusammenzustreichen oder gar abzuschaffen.