Celle (epd). Am Oberlandesgericht (OLG) in Celle beginnt am 15. Januar ein Prozess wegen möglicher Umsturz-Pläne der sogenannten Kaiserreichsgruppe. In der Verhandlung gegen eine 38-Jährige aus dem Landkreis Hildesheim geht es unter anderem um die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, wie das Gericht am Montag mitteilte. Der Frau wird vorgeworfen, sich im Jahr 2022 an Plänen zum Sturz der Bundesregierung beteiligt zu haben (AZ 4 St 2/24).
Die Generalstaatsanwaltschaft Celle wirft der Angeklagten den Angaben zufolge vor, an zwei Treffen der Gruppe in Verden und im thüringischen Schlotheim teilgenommen zu haben. Sie soll aktives Mitglied der Gruppe gewesen sein und sich zu Technik und Nahkampfausbildung in die Planungen eingebracht haben.
Die „Kaiserreichsgruppe“ soll das Ziel verfolgt haben, eine neue Regierungsform nach dem Vorbild des Deutschen Kaiserreichs zu errichten. Dafür soll sie geplant haben, die Bundesregierung gewaltsam zu stürzen. Als Teil des Planes soll die Gruppe einen landesweiten Stromausfall und eine Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorbereitet haben.
Der Prozess ist eines von mehreren Verfahren gegen mutmaßliche Mitglieder der Gruppe. Weitere Prozesse haben vor den Oberlandesgerichten in Koblenz, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt am Main und München begonnen und sind teilweise bereits abgeschlossen. Die Celler Richter können die Ergebnisse der anderen Verfahren nicht übernehmen, sondern müssen sich ein eigenes Urteil bilden.