Frankfurt a.M., Abidjan (epd). Frankreich soll bis Ende Januar seine Truppen aus der Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire) abziehen. Seine Regierung habe einen organisierten Abzug beschlossen, erklärte der Präsident des westafrikanischen Landes, Alassane Ouattara, in seiner am Dienstagabend auf der Internetplattform X veröffentlichten Neujahresansprache. Die Basis der französischen Marinedivision in dem am Meer gelegenen Stadtteil Port-Bouët der Hauptstadt Abidjan soll demnach noch im Januar an die Armee der Elfenbeinküste übergeben werden. Bis zu 900 französische Soldaten waren dort stationiert.
Damit wird die militärische Präsenz Frankreichs in der Region weiter reduziert. Die nach Putschen an die Macht gekommenen Regierungen in den Sahel-Ländern Mali, Burkina Faso und Niger hatten die ehemalige Kolonialmacht bereits 2022 und 2023 zum Abzug der Truppen aufgefordert. Zuletzt forderte auch die Regierung des Tschad den Abzug der französischen Truppen bis Ende Januar. Auch die senegalesische Regierung hat den Abzug angeordnet.
Frankreichs Truppen waren zum Training der jeweiligen Armeen im Einsatz und um im Kampf gegen bewaffnete Terrorgruppen zu helfen, die sich in der Sahelzone ausgebreitet haben. Die westafrikanischen Regierungen distanzieren sich jedoch zunehmend von der Präsenz und dem Einfluss der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich. Vor allem in Mali, Burkina Faso und Niger setzen die Machthaber bei der militärischen Zusammenarbeit zunehmend auf Russland.