Gesetzliche Krankenkassen erwarten Defizit von 5,5 Milliarden Euro

Gesetzliche Krankenkassen erwarten Defizit von 5,5 Milliarden Euro

Düsseldorf (epd). Die gesetzlichen Krankenkassen rechnen für das zu Ende gehende Jahr mit einem höheren Defizit als zunächst gedacht. Der Fehlbetrag liege bei rund 5,5 Milliarden Euro, sagte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). Bislang war von einem Defizit von 4 bis 4,5 Milliarden Euro die Rede gewesen. Die Gesundheitsminister der vergangenen zehn Jahre hätten die Ausgaben gesteigert und es versäumt, die Stabilität der Beitragssätze in den Blick zu nehmen, kritisierte die Verbandschefin.

Im kommenden Jahr wird der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz nach Pfeiffers Worten um mindestens einen Prozentpunkt steigen. Schon jetzt sei aber klar, dass es 2026 weitere Erhöhungen geben müsse.

Scharfe Kritik äußerte Pfeiffer am geplanten Krankenhaus-Transformationsfonds zur Finanzierung der Krankenhausstrukturen. Obwohl der Umbau der Krankenhausstrukturen eine staatliche Aufgabe sei, sollten die gesetzlichen Krankenkassen dafür ab 2026 pro Jahr 2,5 Milliarden Euro zahlen. Allein dafür werde es neue Beitragserhöhungen geben müssen. „Wir halten diese Regelung insgesamt für verfassungswidrig und prüfen gerade die Möglichkeiten einer Verfassungsklage dagegen“, sagte die Verbandsvorsitzende.