Woelki mahnt Einsatz für die Würde eines jeden Menschen an

Woelki mahnt Einsatz für die Würde eines jeden Menschen an

Köln (epd). Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat Weihnachten als „das herausragende Fest der Würde eines jeden Menschen“ bezeichnet. Gottes Ja zur Würde eines jeden Menschen gelte dem ganzen Menschen „mit Leib und Seele, mit Haut und Haaren, mit allem, was zu unserer Existenz gehört“, sagte Woelki in seiner Predigt am ersten Weihnachtsfeiertag im Kölner Dom. Zugleich müsse man immer wieder erleben, wie sehr Menschen oftmals „in den Dreck gezogen, mit Füßen getreten und millionenfach geschändet werden“, erklärte der Erzbischof laut vorab verbreitetem Manuskript.

Gott habe sich „das ganze menschliche Leben von der Empfängnis bis zum Tod zu eigen gemacht“ und so allen Lebensaltern ihre eigene Würde geschenkt. Er sei Mensch geworden „für jeden Menschen, wo und wie immer er auch lebt“. Der Auftrag an die Christen zu Weihnachten sei, „liebens- und glaubwürdig das Licht Christi zu bezeugen“, hob Woelki am Mittwoch hervor. Dazu gehöre nicht zuletzt auch der Einsatz für die Würde eines jeden Menschen.

Der Kardinal rief die Christen dazu auf, sich gegen jede Entwürdigung und Herabsetzung des Menschen zu wehren. So müsse der Mensch von der Befruchtung der Eizelle ab geachtet und geschützt werden. Woelki wandte sich auch gegen gesetzliche Regelungen zum Suizid, „die große Freiheit suggerieren, in Wahrheit aber das Leben alter und kranker Menschen gefährden“. Kein Mensch habe das Recht, menschlichem Leben ein Ende zu setzen, mahnte der Kölner Erzbischof.

Woelki rief außerdem zur Solidarität mit Flüchtlingen auf, die „aufgrund ungerechter Verhältnisse ihre Heimat verlassen“ müssten, sowie mit Menschen, die unter Krieg, Terror, Folter und Armut litten. Zudem würden vielen Frauen und Kindern Bildungsmöglichkeiten verwehrt und sie dadurch „ihrer Lebensperspektiven beraubt“.