Bückeburg (epd). Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe, Oliver Schuegraf, hat in seiner Weihnachtspredigt größere Anstrengungen gegen Kinderarmut gefordert. Mehr als jedes fünfte Kind in Niedersachsen sei armutsgefährdet, sagte der Theologe laut Redemanuskript in der Christmette an Heiligabend in der Stadtkirche in Bückeburg. „Unsere Liebe zu dem, der in der Christnacht Mensch geworden ist, zeigt sich auch in der Liebe und Fürsorge zu unseren Kindern.“
Zwar seien Zuwendung und Geborgenheit in einer Familie entscheidender als Wohlstand, räumte Schuegraf ein. Doch wer in Armut aufwachse, erfahre schnell Mangel, Verzicht und Scham. Wichtige Erfahrungsräume seien schwerer zugänglich und führten zu deutlich schlechteren Zukunftsaussichten.
Der Landesbischof plädierte unter anderem für mehr Schulsozialarbeit. „Für arme Kinder ist unsere Gesellschaft nicht reich genug“, betonte Schuegraf. „Wir können es uns schlicht nicht leisten, auf ihre Potenziale zu verzichten.“ Sie müssten alle Anreize und Chancen bekommen, die Möglichkeiten zu entfalten, die in ihnen steckten.