Nairobi, Maputo (epd). Nach einer Gerichtsentscheidung über die finalen Ergebnisse der Präsidentschaftswahl sind in Mosambik am Montag Proteste ausgebrochen. Mit spontanen Straßensperren aus brennenden Reifen äußerten Menschen ihren Unmut über den vom Verfassungsgericht bestätigten Wahlsieg der Regierungspartei Frelimo. Bis spät in die Nacht waren in der Hauptstadt Maputo Schüsse zu hören, berichtete das Nachrichtenportal „Club of Mozambique“ am Dienstagmorgen. Die Gemeinschaft der portugiesischsprachigen Länder rief die beteiligten Parteien dazu auf, mit Ruhe und Verantwortungsbewusstsein zu handeln.
Das Verfassungsgericht berichtigte das Ergebnis der Präsidentschaftswahl zwar nominell, doch am Sieg der Partei Frelimo, die seit der Unabhängigkeit 1975 das südostafrikanische Land regiert, änderte sich nichts. Der populäre Oppositionskandidat Venacio Mondlane hatte seit der Wahl im Oktober immer wieder zu Demonstrationen und Streiks aufgerufen. Insgesamt 130 Menschen sind seitdem von Sicherheitskräften bei Protesten getötet worden, berichtete „Club of Mozambique“.
Kurz nach den Wahlen war einer der Anwälte von Mondlane getötet worden, der eine Klage gegen die Wahlergebnisse vorbereitet hatte. Wahlbeobachter bemängelten Unregelmäßigkeiten im Verlauf der Wahlen. Die Bevölkerung solle sich auf "schwierige bevorstehende Tage” vorbereiten, sagte Mondlane am Montagabend in einer Ansprache auf Facebook.