Berlin (epd). Nach der Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt vom Freitagabend spricht der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein von einem alles andere als unbeschwerten Weg in die Feiertage. „Wir spüren noch einmal mehr nach dem entsetzlichen Anschlag in Magdeburg, wie sehr wir einen Ort, einen Moment des Friedens in dieser Welt ersehnen“, erklärte Stäblein am Montag in Berlin in seiner Weihnachtsbotschaft.
Am Freitagabend war ein 50-Jähriger ungebremst mit einem Auto durch eine Budengasse auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Fünf Menschen starben, mehr als 200 wurden verletzt. Der aus Saudi-Arabien stammende und seit 2006 in Sachsen-Anhalt lebende Mann war in sozialen Netzwerken als aggressiver Islamkritiker und AfD-Sympathisant aufgefallen.
Stäblein betonte in seiner Weihnachtsbotschaft, die Geburt des Kindes im Stall lasse innehalten. Gott komme im Schwächsten, im Verletzlichsten dort zur Welt, wo eigentlich kein Ort ist, kein Raum, wie es die Weihnachtsgeschichte erzählt. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) forderte vor diesem Hintergrund dazu auf, sich an Weihnachten besonders um die Menschen zu kümmern, „die ohne Ort sind“, Menschen ohne Obdach, Menschen auf der Flucht.