Magdeburg (epd). Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Solidarität des ganzen Landes mit den Hinterbliebenen der Opfer und der Stadt Magdeburg erklärt. Es gebe keinen friedlicheren und fröhlicheren Ort als einen Weihnachtsmarkt, betonte Scholz am Samstagmittag in Magdeburg und sprach von einem „furchtbaren und tragischen Ereignis“. „Was für eine furchtbare Tat ist das, dort mit solcher Brutalität so viele Menschen zu verletzen und zu töten“, sagte der Kanzler.
Er wolle die Solidarität des ganzen Landes mit den Angehörigen, den Verletzten und der Stadt Magdeburg versichern. „Das geht zutiefst zu Herzen“, sagte er. „Wir werden und wir müssen hier zusammenstehen“, fügte er hinzu.
Er erinnerte an den Anschlag auf den Berliner Breitscheidplatz 2016. Angesichts solcher Taten sei es wichtig, als Land zusammenhalten. Man dürfe weder diejenigen durchkommen lassen, die Hass säen wollten, noch Täter unverfolgt lassen. Eine präzise Aufklärung sei jetzt wichtig.
Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), weitere Mitglieder des Kabinetts sowie der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz waren mit Scholz zum Tatort am Alten Markt gereist. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) berichtete von fünf Toten, über 200 Verletzten, darunter viele Schwerverletzte. Das sei eine unvorstellbare Dimension, die in Deutschland auch bislang einzigartig sei.
Am Freitagabend war ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Sachsen-Anhalt lebt, mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt gefahren. Die Polizei nahm den Fahrer unmittelbar nach der Tat fest.
Die Polizei hat keine Hinweise auf mögliche Mittäter, auch soll sich der mutmaßliche Täter online mehrfach islamkritisch geäußert haben. Hinweise auf ein Motiv für die Tat sind bislang nicht bekannt. Haseloff sprach von einem „menschenverachtenden Anschlag“. Die Polizei wollte weitere Details zu den Ermittlungen am Nachmittag mitteilen.