Regensburg (epd). In Regensburg sind in der vergangenen Woche rund zehn Gedenksteine zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus mit Farbe beschmiert und beschädigt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittle in Richtung einer Sachbeschädigung, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag in Regensburg. Von einem antisemitischen Motiv sei „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ auszugehen.
Den Tätern drohe eine empfindliche Strafe; so könne der vorliegende Straftatbestand mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden, erläuterte die Staatsanwaltschaft. Die Gedenksteine zur Erinnerung an die Judenverfolgung sind immer wieder Ziel von Angriffen. In Regensburg war es die erste Schändung der Stolpersteine aus Messing. Ins Leben gerufen hat die „Aktion Stolpersteine“ der Künstler Gunter Demnig. Auf den Stolpersteinen sind auf einer Messingplatte Namen und Daten von Menschen eingraviert, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt oder ermordet wurden, aus Deutschland fliehen mussten oder ins Konzentrationslager kamen.