Ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk flatterte Ulrike Schwarmann-Wessels ins Haus. Hübsch verpackt konnte sie auf einem angebrachten Anhänger lesen: "Das besondere Geschenk". Entpackt, entpuppte es sich als ein Knöllchen. Das hätte wahrlich keine Freude bereitet, wäre da nicht auch ein Überweisungsnachweis gewesen. Ein "Schenker" hatte es zufällig in die Finger bekommen und, so kommentiert sie: "Obwohl er woanders wohnt, (hat er es) bezahlt und es dann zu Weihnachten geschenkt."
Genauso überraschend endete für Antje Braxmair der Biss in ein geschenktes Schinkenbrot. Das eher merkwürdige Präsent verbarg in sich, vermutlich zwischen Schinken und Butter, einen in Folie verpackten Geldschein.
Wirklich nur um den Schinken ging es für Marianne McClure als sie noch ein Teenager war. Sie hatte sich einen Schwarzwälder-Schinken gewünscht, "so einen am Stück, weil wir fast immer nur die gleiche Wurst zum Abendbrot hatten. Den habe ich auch bekommen, und ich war happy. Das war Anfang der 60er Jahre, als ich noch zur Schule ging", schreibt sie.
Will sie mich ärgern, fragte sich dagegen Tanja Mattigkeit, als sie das Geschenk ihrer Schwester öffnete. Unter dem Papier kam ein etwas in die Jahre gekommenes Buch von Jean Pütz aus der Hobbythek zu Thema "Parfüm selber machen" hervor. Dabei, so berichtet sie, mochte sie weder die TV-Sendung, noch konnte sie aufgrund zahlreicher Allergien ein Parfüm nutzen: "Ich schaute meine Schwester leicht irritiert und fragend an. Sie meinte, ich könne ja mal ein wenig drin blättern. Ich schlug halbherzig das Buch auf, überflog das Inhaltsverzeichnis und klappte es wieder zu. Sie meinte (leicht grinsend): 'Das ist doch nicht durchblättern!' Okay - ich schlug das Buch weiter mittig auf. Da war ein Rechteck aus den Seiten ausgestanzt und darin befand sich eine CD." Aus ihrer Verärgerung wurde anschließend große Freude. Die CD war der Soundtrack eines geliebten Filmes, relativ unbekannt, und es hatte ihre große Schwester Zeit und Mühe gekostet, die CD zu bekommen. Was für ein schönes Geschenk!
Um Musik dreht sich auch die Geschichte von Adea Herold. Allerdings bekam sie eine CD von ihrer Oma geschenkt, die sie überhaupt nicht leiden konnte. Aber sie konnte der Freude ihrer Oma über das Geschenk einfach keinen Abbruch tun und so blieb es ihr Geheimnis, das sie diese Musik niemals gehört hat: "Meine Oma ... hatte sich zum ersten Mal in den CD-Laden 'getraut' und wollte eine CD 'von dem bekannten deutschen Sänger'. Man empfahl ihr Westerhagen. Gewünscht hatte ich mir jedoch Grönemeyer - Bochum. Sie war so stolz und hat sich so gefreut -sie hat nie erfahren, dass ich Westernhagen ÜBERHAUPT NICHT hören mag."
Geschenke, die keine Freude brachten
Auch andere User:innen berichten von seltsamen und wohl eher missglückten Geschenken. Jutta Scha erhielt Bettwäsche für die Aussteuer, als sie gerade einmal 15 wahr, Sylvia Badmann eine Nähmaschine, wo sie nähen und Handarbeiten schon immer gehasst hatte. Traurig stimmte Anouk Duddey als Kind ein Geschenk ihrer Eltern. Weder stand es auf ihrer Wunschliste, noch passte es zu ihr. "Als ob es für ein völlig anderes Kind gedacht war. Ich habe mich da sehr einsam gefühlt. Uns wurde ja beigebracht bei Geschenken immer dankbar und erfreut zu sein ..., also habe ich mich brav bedankt und gelächelt, aber an das miese Gefühl, das ich damals in Wirklichkeit hatte, kann ich mich heute noch erinnern. Ach ja, es waren Rollschuhe ..."
Auch Tina Toupet, fühlte sich angesichts von einem großen Päckchen mit Haarbändern, Spangen und einem Haarreif von der Frau ihres Ex-Chefs nicht gesehen und dass, obwohl sie am Empfang der Praxis tagtäglich eigentlich nicht zu übersehen war. "Sie hat allen Praxismädels ein Päckchen geschenkt (alles sehr hochpreisig), nur ich war die Einzige die immer kurze Haare hatte." Nicht übersehen, aber schlicht zunächst vergessen, wurde Jörg Schweikard-Leuz, ein Papa von vier Kindern. Er kommentierte auf die Umfrage: "Nachdem alle ausgepackt hatten, stellte man fest: 'Oh wir haben Papa vergessen, ich mal dir ein Bild. (Kleines Stück Papier, Kuli )'Freust du dich?'" Er nahm es mit Humor.
Zunächst freuen konnte sich auch Armin Hering nicht. Er erhielt schlicht eine leere Schachtel. Aber nachdem klar war, es ist kein Geschenk für ihn, sondern für die Katze, verbuchte er es unter skurrilem Geschenk. Userin Omi Herbers erhielt beim Schrottwichteln ein unvergessenes Präsent. Sicher, beim Schrottwichteln rechnet jeder mit Kuriositäten, aber das wahr schon ein besonderer Knaller für sie: "Es war eine Klobrille, giftgrün mit roten Weihnachtskugeln.", schreibt sie. Ein Rezept zum Ohrringe backen, war für User AsTonArt das merkwürdigste Geschenk, das er je erhalten hat. Ob er sie trägt? Diese Frage bleibt wohl leider offen.
Aber noch eine besonders schöne Geschichte zum Schluss von Userin Anna Erbacher. Sie erhielt gleich eine ganze Kollektion von Kleidung von ihrer Großmutter zu Weihnachten. "Sie hat immer gern per Katalog bestellt und hat irgendwann mal den Katalog von einem Film-Fanshop in die Finger bekommen. Die dort abgebildeten Kleidungsstücke fand sie super: endlich mal anständige und vernünftig aussehende Sachen für ein junges Mädchen und dann auch noch alles aus echter Wolle. Das hat dazu geführt, dass ich zu Weihnachten von meiner sehr frommen Oma eine komplette Schuluniform aus einem Harry Potter Film bekommen habe: (Einen) Ravenclaw-Schulpullover mit passender Strickjacke und ein Ravenclaw-Quidditch-Pullover, alles aus reiner Lammwolle. Aber ich hab mich tatsächlich drüber gefreut - ich hab die Sachen bis heute und liebe sie, weil sie so zeitlos und außerdem schön warm sind..."
Viel Freude beim Geschenke auspacken bei diesem Weihnachtsfest, wünscht heute schon das Team von evangelisch.de!