Berlin (epd). Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan (SPD), zieht eine positive Bilanz zur Integration von Einwanderern, sieht aber noch Defizite. „Viele Strukturen, Institutionen und Behörden sind noch nicht auf unsere vielfältige Gesellschaft ausgerichtet, vor allem im Bildungsbereich“, erklärte die Beauftragte anlässlich der Veröffentlichung des 14. Integrationsberichts am Mittwoch in Berlin.
Kinder und Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte seien überproportional von sozialen und Bildungsrisiken betroffen. „Wir müssen Bildung in allen Bereichen verbessern - vom Kleinkind bis zum Erwachsenen“, mahnte Alabali-Radovan. Sie forderte ein Startchancen-Programm für Kitas.
Dem Bericht zufolge stellten im Jahr 2023 die rund 21 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund rund ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland (25,2 Prozent). Von ihnen sind rund zwei Drittel (69,2 Prozent) in Arbeit. Zwei Drittel der Beschäftigten ohne deutsche Staatsangehörigkeit üben demnach eine qualifizierte Tätigkeit aus. Viele von ihnen arbeiteten oder starteten eine Ausbildung in einem sogenannten Engpassberuf, etwa im Beton- und Stahlbau, als Bus- und Straßenbahnfahrer oder in der Pflege, hieß es.
Der Integrationsbericht wurde vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung erstellt. Er trägt den Titel „Teilhabe in der Einwanderungsgesellschaft: Ein wissenschaftsbasierter und indikatorengestützter Lagebericht zum Stand der Integration in Deutschland“.