Accra (epd). Nach Auszählung weitgehend aller Stimmen ist Oppositionskandidat John Dramani Mahama in Ghana offiziell zum Sieger der Präsidentenwahl vom Samstag erklärt worden. Er habe 56,6 Prozent der Stimmen erlangt, teilte die nationale Wahlbehörde am Montagabend mit. Sein Hauptkonkurrent, der amtierende Vizepräsident Mahamudu Bawumia, erhielt demnach 41,6 Prozent der Stimmen. Das ist ein historisch schlechtes Ergebnis für die New Patriotic Party (NPP) von Präsident Nana Akufo-Addo, die in den vergangenen acht Jahren das Staatsoberhaupt gestellt hat.
John Mahama übernimmt das höchste Staatsamt am 7. Januar. Akufo-Addo hat nach zwei Amtszeiten entsprechend der Verfassung nicht erneut kandidiert. Die restlichen drei Prozent der Stimmen entfielen auf die anderen zehn Kandidatinnen und Kandidaten. Die Wahlbeteiligung lag mit 60,9 Prozent fast 20 Prozentpunkte unter der vom Urnengang 2020 und war damit außergewöhnlich niedrig.
Mit dem 66-jährigen Mahama ist ein Politiker ins Amt gewählt worden, der bereits viel Erfahrung in politischen Spitzenämtern hat: Von 2009 bis 2012 war der Politiker des National Democratic Congress (NDC) Vizepräsident, und von 2012 bis 2017 leitete er die Geschicke des Landes an erster Stelle, nachdem Präsident Atta Mills 2012 im Amt verstorben war.
Rund 18,8 Millionen Menschen waren am Samstag dazu aufgerufen, ein neues Staatsoberhaupt und Parlament zu bestimmen. In den vergangenen 30 Jahren hat Ghana eine Reihe knapper, aber friedlicher Wahlen hinter sich. Der rohstoffreiche westafrikanische Staat gilt als Modell für politische Stabilität, steckt jedoch seit gut zwei Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise.