Gorleben (epd). Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat die Schließung und Zuschüttung des Bergwerks Gorleben als Ende eines „politisch motivierten Irrwegs“ bezeichnet. „Die Schließung setzt den Schlusspunkt in einem gesellschaftlichen Großkonflikt, der dieses Land jahrzehntelang beschäftigt und gespalten hat“, sagte Lemke am Montag bei einem Besuch in Gorleben.
Der unterirdische Gorlebener Salzstock war über Jahrzehnte als einziger Standort für ein Atommüllendlager für hochradioaktive Abfälle erkundet worden. 2020 schied er wegen wissenschaftlicher Bedenken aus dem neu gestarteten Suchverfahren aus. Ende November 2024 begann die Verfüllung des Bergwerks mit dem zuvor aus der Erde geholten Salz. Die Arbeiten sollen Anfang der 2030er Jahre abgeschlossen sein.
Die Wahl von Gorleben als Endlager-Standort sei damals nicht wissenschaftlich bestimmt worden, „sie war politisch gesetzt“, betonte Lemke. Das habe viel Vertrauen zerstört - „hier vor Ort bei den Menschen und auch bei allen, die sich um die sichere Endlagerung des hochradioaktiven Atommülls Sorgen gemacht haben“.
Sie fügte an: „Aus den Fehlern, die bei der Auswahl von Gorleben gemacht wurden, können wir lernen, wenn es um die weitere Endlagersuche geht.“ Eine Entscheidung könne nur dann funktionieren, wenn sie transparent, auf wissenschaftlicher Basis und gut begründet getroffen werde: „Ich bin sicher, dass die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger dabei ein Schlüssel ist.“