Wahlen in Ghana weitestgehend friedlich

Wahlen in Ghana weitestgehend friedlich

Accra (epd). In Ghana ist am Samstag ein neuer Präsident und ein neues Parlament gewählt worden. 18,8 Millionen der rund 34 Millionen Ghanaerinnen und Ghanaer waren dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Für das Amt an der Staatsspitze stehen insgesamt zwölf Kandidaten zur Wahl - darunter eine Frau, Nana Akosua Sarpong Frimpomaa von der CPP. Die größten Chancen werden jedoch lediglich zwei Kandidaten zugerechnet: Vizepräsident Mahamudu Bawumia von der Regierungspartei NPP und Oppositionspolitiker John Mahama von der NDC-Partei.

Die Wahlen verliefen nach ersten Erkenntnissen weitestgehend friedlich. Laut der Nachrichtenseite „Joy Online“ verhaftete die Polizei einen Beamten der Wahlkommission in der Region Bono Ost wegen angeblichen Wahlbetrugs. Demnach hatte der Beamte Stimmzettel an Wähler ausgegeben, auf denen ein Präsidentschaftskandidat fehlte. Es wird ermittelt.

Zu Spannungen kam es laut der Nachrichtenseite „Modern Ghana“ auch in der Greater Accra Region, wo Parlamentsmitglied Ursula Owusu-Ekuful Lebensmittel an die Wahlhelfer verteilen wollte. Dies wurde durch die Menge verhindert, die dies als mögliche Einflussnahme sah, hieß es.

Der amtierende Präsident Nana Akufo-Addo wird nach zwei Amtszeiten an der Macht entsprechend der ghanaischen Verfassung abtreten. Seit der Wiedereinführung der Mehrparteienregierung im Jahr 1992 hat es in Ghana stets friedliche und stabile Machtwechsel gegeben. Laut Umfragen liefern sich die beiden Spitzenkandidaten ein knappes Rennen. Sollte es zu einer Stichwahl kommen, wird diese innerhalb von 21 Tagen stattfinden. Mit ersten vorläufigen Ergebnissen wird innerhalb der nächsten 48 Stunden gerechnet.

Das Land steckt seit gut zwei Jahren in einer tiefen Schuldenkrise. Hohe Lebenshaltungskosten belasten die Bevölkerung, sodass Themen rund um Wirtschaft und Arbeitsplätze den Wahlkampf dominierten.