Wahlen in Ghana: Knappes Rennen vorhergesagt

Wahlen in Ghana: Knappes Rennen vorhergesagt

Accra (epd). In Ghana sind am Samstag rund 18,8 Millionen Menschen dazu aufgerufen, ein neues Staatsoberhaupt und Parlament zu bestimmen. Für das Amt an der Staatsspitze stehen zwölf Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl. Die größten Chancen werden jedoch lediglich zwei Kandidaten zugerechnet: Mahamudu Bawumia von der Regierungspartei NPP, sowie dem Kandidaten der Oppositionspartei NDC, John Mahama.

In den vergangenen 30 Jahren hat Ghana eine Reihe knapper, aber friedlicher Wahlen hinter sich. Der rohstoffreiche westafrikanische Staat gilt als Modell für politische Stabilität, steckt jedoch seit gut zwei Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. 2022 musste die Regierung den Bankrott erklären, unter anderem aufgrund der enormen Staatsschulden und den Auswirkungen globaler Krisen wie der Corona-Pandemie.

In der Folge einigte sich das Land mit dem Internationalen Währungsfonds auf ein Rettungspaket über drei Milliarden US-Dollar (rund 2,8 Milliarden Euro) und verpflichtete sich zu tiefgreifenden Reformen. Zwar konnte sich die Wirtschaft seither leicht erholen, doch überstanden ist die Krise bisher nicht.

Das Land hat eine Bevölkerung von rund 34 Millionen Menschen. Sollte eine Stichwahl notwendig werden, findet diese innerhalb von 21 Tagen nach dem ersten Wahlgang statt. Mit ersten vorläufigen Ergebnissen wird innerhalb von 48 Stunden gerechnet. Prognosen gehen davon aus, dass es auf ein knappes Rennen zwischen den beiden Spitzenkandidaten der NDC und NPP hinauslaufen wird.

Sollte Mahama gewinnen, würde erstmals ein Muslim die Geschicke des Landes lenken. Anhänger des Islam stellen rund 20 Prozent der Bevölkerung, etwas über 70 Prozent sind Christen.