Berlin (epd). Die Zahl der Helferinnen und Helfer im Dienst der Tafeln ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 15.000 Menschen gewachsen. Wie der Bundesverband Tafel Deutschland am Donnerstag in Berlin zum Tag des Ehrenamtes mitteilte, engagieren sich derzeit rund 75.000 Frauen und Männer bei der Sammlung und Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige. 94 Prozent der Helfenden arbeiten ehrenamtlich. Die Zahl der Tafeln liegt bei 975.
Trotz des Zuwachses an Unterstützern benötigten knapp ein Drittel aller Tafeln dringend mehr freiwillige Helferinnen sowie Helfer, hieß es. Viele Tafeln sähen den fehlenden Nachwuchs im Ehrenamt als eine ihrer größten Herausforderungen an.
„Seit der Corona-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine sowie der Inflation unterstützen die Tafeln so viele Menschen wie nie zuvor mit Lebensmitteln, aber auch mit Zuspruch und Gemeinschaft“, sagte der Vorsitzende der Tafel Deutschland, Andreas Steppuhn. Man arbeite im Ausnahmezustand. „Zwei Millionen Stunden engagieren sich die Tafel-Aktiven jeden Monat, im Schnitt 22 Stunden pro Ehrenamtlichen. Das ist beeindruckend“, sagte Steppuhn. Dieses Engagement sei ein systemrelevanter Einsatz für die Gesellschaft und die Demokratie.
Von der Politik forderte er, das Ehrenamt ganz konkret zu unterstützen und zu fördern. „Engagement muss weniger bürokratisch staatlich gefördert werden“, sagte Steppuhn. Kostenfreie ÖPNV-Tickets sollten aus seiner Sicht selbstverständlich sein. Aber auch eine Anrechnung von freiwilligem Engagement auf die Rentenpunkte wäre ein sinnvoller Anreiz, sagte der Tafel-Vorsitzende.