Tönisvorst (epd). Nach den neu aufgeflammten Kämpfen rund um die syrische Stadt Aleppo hat die Hilfsorganisation action medeor eine Soforthilfe von 20.000 Euro für die humanitäre Versorgung der Zivilbevölkerung bereitgestellt. Zugleich seien mehrere Hilfslieferungen auf den Weg in das Land gebracht worden, teilte das Medikamentenhilfswerk am Montag in Tönisvorst mit. Eine erste Lieferung mit dringend benötigten Infusionen sei bereits im Nordwesten Syriens angekommen, zwei weitere Lieferungen mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung seien auf dem Weg oder würden gerade vorbereitet.
Die Lieferungen enthalten den Angaben zufolge unter anderem starke Schmerzmittel und Antibiotika, antibiotische und fiebersenkende Medikamente für Kinder, Verbandsmaterial, Gips, OP-Handschuhe und Infusionslösungen. Angesichts der aktuellen militärischen Eskalation sei die medizinische Versorgung der Bevölkerung schwieriger geworden, hieß es.
„Rund um Aleppo gibt es nach Angaben der UN rund 130 medizinische Versorgungseinrichtungen - allerdings sind die wenigsten davon funktionsfähig“, sagte Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von action medeor. „Wir versuchen, die wenigen funktionierenden Einrichtungen so gut es geht zu unterstützen.“ Die Gesundheitseinrichtungen dürften nicht zur Zielscheibe werden, mahnte er. „Sie sind nach dem humanitären Völkerrecht geschützte Räume, die lebensrettende Hilfe leisten.“
Zurzeit baut das Hilfswerk nach eigenen Angaben in Nordwest-Syrien ein Medikamentenlager auf, das im kommenden Jahr in Betrieb genommen werden soll. „Es ist wichtig, dass wir durch den Aufbau von Gesundheitsinfrastruktur den Menschen auch langfristig helfen“, erklärte Peruvemba. Im syrischen Bürgerkrieg hatten islamistische Rebellen offenbar kürzlich in Aleppo die Regierungstruppen von Machthaber Baschar al-Assad verdrängt und die Kontrolle über die zweitgrößte Stadt in Syrien übernommen.