Hamburg (epd). Die Angst der Deutschen vor schweren Krankheiten hat einer Umfrage zufolge zugenommen. Laut der Erhebung des Forsa-Instituts im Auftrag der DAK-Krankenkasse dominiert bei annähernd drei von vier Befragten (73 Prozent) die Angst vor einem bösartigen Tumor (Vorjahr: 65 Prozent), wie die DAK am Montag mitteilte. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) fürchten sich am stärksten vor Demenz/Alzheimer (Vorjahr: 45 Prozent). Von den befragten jungen Menschen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren hat gute jeder und jede Zweite (54 Prozent) Angst vor psychischen Erkrankungen. Über alle Altersgruppen hinweg fürchten sich davor nur 36 Prozent.
DAK-Vorstandschef Andreas Storm verwies auf anhaltenden Erfolgsdruck in Schule, Uni oder Beruf, eine zunehmende Vergleichskultur in sozialen Medien und die Omnipräsenz von Krisen und Kriegen, die gerade auf junge Erwachsene hohen Druck ausübten. Storm empfahl den Ausbau niedrigschwelliger Beratungsangebote in Schule, Uni und Beruf.
52 Prozent der insgesamt Befragten haben den Angaben zufolge Angst vor Schlaganfällen, 50 Prozent fürchten sich vor Unfällen mit schweren Verletzungen. Angst vor einen Herzinfarkt haben 42 Prozent, vor einer schweren Augenerkrankung bis hin zur Erblindung fürchten sich 41 Prozent. Vor einer Corona-Erkrankung fürchten sich zehn Prozent - zu Pandemiebeginn im Jahr 2020 waren es 37 Prozent.
Ein Großteil der Deutschen bewertet seinen Gesundheitszustand als gut (56 Prozent) oder sehr gut (31 Prozent). Positiv entwickelt sich den Daten zufolge die Gesundheitsvorsorge: 62 Prozent der Befragten nahmen Angebote zur Krebsfrüherkennung wahr, vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Dabei ist der Anteil an Frauen mit 70 Prozent (Vorjahr: 69 Prozent) höher als der Anteil der Männer mit 50 Prozent (Vorjahr: 47 Prozent).
Seit 2010 untersucht das Forsa-Institut für die DAK die Angst der Deutschen vor Krankheiten. In der aktuellen Studie wurden 1.000 Jugendliche, Frauen und Männer ab 14 Jahren befragt.