Hannover (epd). Das Jobturbo-Programm zur Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt ist nach Einschätzung des zuständigen Vorstandsmitglieds der Bundesagentur für Arbeit teilweise erfolgreich. „Mit dem Jobturbo haben wir einen Schritt nach vorne gemacht“, sagte Daniel Terzenbach dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Freitag). „Aber es gibt auch noch Luft nach oben“, fügte er hinzu.
Wie die Zeitungsgruppe unter Verweis auf Daten der Arbeitsagentur berichtet, ist die Zahl der beschäftigten Ukrainer gestiegen: von 197.660 im August 2023 auf 272.400 im August 2024. Es sei „heute viel wahrscheinlicher, dass Ukrainerinnen und Ukrainer in Arbeit kommen als vor dem Jobturbo“, sagte Terzenbach. Das gelte ebenso für Männer aus den acht Asylherkunftsländern.
Beim sogenannten Jobturbo vermitteln Jobcenter ukrainische Kriegsflüchtlinge und Geflüchtete aus den Hauptherkunftsländern im Anschluss an die Integrationskurse möglichst schnell in Jobs. Qualifizierungen und weitere Sprachkurse sollen berufsbegleitend stattfinden.
Terzenbach kritisierte es allerdings als „nicht klug und nicht würdig“, wie in Deutschland mit den Abschlüssen von Flüchtlingen oder anderen Ausländern umgegangen werde. „Wir stehen uns bei der Anerkennung selbst im Weg, wenn es um Fachkräfte geht“, bemängelte er. Das Vorstandsmitglied der Arbeitsagentur forderte, ausländische Qualifikationen mehr wertzuschätzen - die Verantwortlichen hierzulande sollten „manchmal nicht so tun, als ob nur unsere Abschlüsse etwas wert sind“.
Zudem zeigte Terzenbach sich wegen der Überlastung der Ausländerbehörden besorgt: „Da sind wir beim Jobturbo wirklich an Grenzen gekommen“, sagte er.