Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation hat eine sichere Überstellung von Tausenden Patienten aus dem umkämpften Gaza-Streifen in aufnahmebereite Länder gefordert. Rund 15.600 Schwerkranke und Verletzte benötigten dringend eine medizinische Behandlung außerhalb des Gaza-Streifens, teilte die WHO am Mittwoch in Genf mit.
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas seien nur 5.230 Patienten aus dem Gaza-Streifen herausgebracht worden. Fast die Hälfte von ihnen habe unter Krebs gelitten, 40 Prozent hätten Kriegsverletzungen erlitten. Seit Mai 2024 seien nur noch 342 Patienten in Sicherheit gebracht worden, hieß es.
Vor Beginn des Krieges seien täglich etwa 100 Patienten in einem kritischen Gesundheitszustand aus dem Gazastreifen geholt worden. Laut WHO-Mitarbeitern genehmigt Israel, das den Gaza-Streifen abgeriegelt hat, nicht die nötigen Evakuierungen.
Es fehle ein verlässlicher Evakuierungsmechanismus. Die Krankentransporte erfolgten ungeordnet und spontan. Die anhaltende Gewalt behindere ebenso die Transporte. Darüber hinaus mangele es an Ländern, die die Evakuierungen unterstützen.
Im Gaza-Streifen leben laut UN rund 2,2 Millionen Menschen. Das Gesundheitssystem ist nach mehr als einem Jahr Krieg schwer getroffen. Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen sind beschädigt, nur noch teilweise funktionsfähig oder ganz zerstört. Zudem mangelt es an Personal und Medizin.