Söder: "Jüdisches Leben hat eine feste Heimat in Bayern"

Söder: "Jüdisches Leben hat eine feste Heimat in Bayern"

München (epd). Vor dem Hintergrund des zunehmenden Antisemitismus hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den im Freistaat lebenden Juden ein Schutzversprechen gegeben. „Jüdisches Leben hat eine feste Heimat in Bayern. Wir schützen jüdisches Leben und Freiheit in jeglicher Form und werden jedem Auswuchs von Antisemitismus konsequent entgegentreten“, sagte Söder am Sonntag bei der Ratsversammlung des Zentralrats der Juden in Deutschland in München. Er sprach dort laut Mitteilung des Zentralrats als Ehrengast.

„Jüdisches Leben gehört zu unserem Alltag und hat einen festen Platz in unserer Mitte“, sagte Söder demnach weiter vor den 90 Delegierten aus Landesverbänden und Groß-Gemeinden. „Bayern steht zu Israel: Das ist nicht nur moralische Verpflichtung und Staatsräson, wir teilen mit unseren israelischen Freunden auch gleiche Werte.“ Israel sei die einzig wahre Demokratie in der Region. Israels Recht auf Selbstverteidigung sehe man als selbstverständlich an.

Zuvor hatte sich Ron Prosor, Botschafter des Staates Israel in Deutschland, an die Teilnehmer gerichtet: „Eine Welle von Antisemitismus hat die Welt erschüttert und trifft die Europäer teilweise völlig unvorbereitet.“ Deutschland habe als eines der ersten Länder reagiert und könne „ein echtes Vorbild für seine Nachbarn“ sein.

Nach Worten von Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, muss jüdisches Leben in Deutschland nicht nur sichtbar sein, „sondern wir müssen auch selbstbewusst für unsere Interessen eintreten“. Die Ratsversammlung ist das oberste Entscheidungsgremium des Zentralrats der Juden in Deutschland und tagt einmal im Jahr.