München (epd). Für Bruce Springsteen ist ein gelungenes Konzert eine transzendente Erfahrung. „Auf Tour haben wir einige dieser unglaublichen Nächte erlebt“, sagte der US-amerikanische Rockmusiker dem „SZ Magazin“.
Aus Sicht des 75-Jährigen hat dafür auch das Publikum etwas zu leisten. „Wer nur hingeht und zuschaut, verpasst etwas. Je mehr man dazu bereit ist, sich dem Ereignis vollständig zu ergeben, desto außergewöhnlicher kann die Erfahrung werden - und die gleicht dann durchaus einem religiösen Akt“, sagte Springsteen in dem am Freitag erschienenen Interview.
Zu seinem eigenen Glauben sagte der katholische erzogene Musiker, zwischen seinem sechsten und zwölften Lebensjahr habe er täglich eine Stunde lang die Bibel und den Katechismus büffeln müssen. „Als ich zwölf Jahre alt wurde, habe ich mich schließlich verweigert“, erinnert er sich.
Doch je älter er werde, desto stärker realisiere er, dass er möglicherweise versucht habe, seinen Glauben zu verlassen, aber dass sein Glaube ihn nicht verlassen habe. „Ich bin noch immer ein spiritueller Mensch, der sich für Gott, Jesus und die Geschichten der Bibel interessiert“, sagte Springsteen.