Hamburg (epd). Schäden an den Turm-Außenmauern des Hamburger Michels sind größer als zunächst angenommen. Das hätten Sanierungsarbeiten der vergangenen Monate am Dach- und Turmgesims des Hamburger Wahrzeichens offenbart, sagte Hauptpastor Alexander Röder am Donnerstag.
Drei bis zu 35 Meter lange vertikale Risse an der Süd- und Westseite des Turms sowie im Kirchenschiff neben der Orgel vergrößern sich stärker als erwartet. Im nächsten Frühjahr sollen die Reparaturen beginnen. Für Besucherinnen und Besucher soll die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis auch während der Bauzeit geöffnet bleiben. Die Arbeiten sollen ein Dreivierteljahr dauern.
Zur Finanzierung der Sanierungsarbeiten hatte die Stiftung St. Michaelis im Oktober 2023 einen „Himmlischen Bautrupp“ gegründet. Die sieben Engel der Kirche stehen dabei für die verschiedenen Gewerke bei den anstehenden Arbeiten. Spenderinnen und Spender können Teil des „Bautrupps“ werden. Inzwischen seien rund 620.000 Euro zusammengekommen, hieß es. Für die anstehenden Reparaturen werden noch einmal 700.000 Euro nötig.
„Teilweise vergrößern sich die Risse um bis zu 0,5 Zentimeter pro Jahr“, erklärte Projektleiter Uwe Pfeiffer. Das klinge nicht nach viel, sei aber auf lange Sicht fatal. Die Statik der Kirche sei jedoch nicht in Gefahr. Wesentliche Ursachen der Schäden seien Brände von 1750 und 1906, sagte Pfeiffer.