Speyer (epd). Ein neuer Bildband des Fotografen Horst Hamann zeigt den Speyerer Kaiserdom im extremen Hochformat. Das Fotobuch „Horst Hamann - Kaiserdom Speyer“ präsentiert 79 Schwarz-Weiß-Aufnahmen des Unesco-Weltkulturerbes mit Erläuterungen in deutscher und englischer Sprache. Ziel sei es, durch den Buchverkauf „den Dom und dessen Erhalt zu unterstützen“, sagte Hamann am Dienstag bei der Präsentation in Speyer. Er wurde durch seine Fotos der New Yorker Wolkenkratzer in den 1990er Jahre weltberühmt. Das Markenzeichen des 66-jährigen gebürtigen Mannheimers ist die vertikale, also senkrechte Perspektive.
„Durch ihre vertikale Ausrichtung und das konsequente Schwarz-Weiß ermöglichen die Fotografien Horst Hamanns ganz neue Sichtweisen auf den Dom“, würdigte der Speyerer Bischof Karl Heinz-Wiesemann. Im lebendigen Spiel von Licht und Schatten betonten sie dessen streng geometrischen Aufbau und verdeutlichten die theologische Symbolik. Hamanns Fotobuch könne einen Beitrag zu dessen Erhalt leisten, ergänzte der Domkustos und Domdekan Christoph Kohl. Jährlich müsse rund eine Million Euro dafür aufgewendet werden.
Auftraggeber des Buchprojektes ist die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer. Diese will damit die Bekanntheit der fast 1.000-jährigen romanischen Kathedrale fördern sowie die Sanierung der beiden Osttürme unterstützen. Hamanns Dom-Fotografien werden zudem von 11. Mai 2025 bis 11. Januar 2026 in einer Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz in Speyer gezeigt.
Erstmals werde der Dom in einer Fotoserie in vertikaler Perspektive in grafischer Klarheit und berührender Eindringlichkeit abgebildet, sagte Hamann. Die Bildsprache sei durch die Schwarz-Weiß-Fotografie auf das Wesentliche reduziert. „Es ist wie eine Fata Morgana, wenn der Dom am Morgen zu strahlen beginnt, wie die New Yorker Skyline über dem Hudson River“, sagte Hammann, der mehr als ein Jahr lang an der Fotoserie arbeitete. Seit seiner Jugendzeit fasziniere ihn die architektonische Schlichtheit des Domes.
Der Speyerer Dom sei das zentrale Baudenkmal, das kulturelle Zentrum der Erinnerung und ein aktueller Wirkort des Christentums sowie der Musik im Herzen der Metropolregion Rhein-Neckar, ergänzte Alfried Wieczorek, der Vorsitzende der Kaiserdom-Stiftung. Gefördert wurde das Projekt durch die Forschungsstelle Geschichte und Kulturelles Erbe in Mannheim, eine gemeinsame Einrichtung der Universität Heidelberg und der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim.