Berlin (epd). Mit einem Video fordern 22 Prominente die Bundesregierung auf, die Finanzierung von Frauenhäusern und Beratungsstellen zu verbessern. Der 60-Sekunden-Film ist seit Dienstag in allen wichtigen Social-Media-Kanälen zu sehen, teilte der Paritätische Gesamtverband in Berlin mit. Anlass der Aktion war die Vorstellung des ersten Bundeslagebilds zu Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen. Gegen Frauen gerichtete Straftaten haben danach im vergangenen Jahr in allen Bereichen zugenommen.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sagte bei der Vorstellung des Lagebilds in Berlin, der Entwurf für ein Gewalthilfegesetz solle in der kommenden Woche vom Kabinett beschlossen werden. Nach dem Scheitern der Ampel-Koalition ist aber offen, ob das Gesetz im Bundestag noch verabschiedet wird, wo die Rest-Koalition aus SPD und Grünen keine Mehrheit mehr hat.
Mit dem Gesetz wollte die Ampel-Koalition einen Rechtsanspruch auf Hilfe und Schutz schaffen und einen Einstieg des Bundes in die Finanzierung von Frauenhäusern und Beratungsstellen sicherstellen. Bisher sind dies freiwillige Leistungen der Bundesländer und Kommunen. Deutschland ist mit Schutzplätzen unterversorgt. Zu den Unterstützerinnen und Unterstützern der Kampagne zählen unter anderen die Schauspielerinnen und Schauspieler Eva Mattes, Uwe Ochsenknecht und Natalia Wörner sowie Führungskräfte aus der Wirtschaft und politische Aktivistinnen und Aktivisten.