Potsdam (epd). Brandenburgs scheidende Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) beklagt Aggressionen und Anfeindungen gegen Politikerinnen und Politiker. Nach ihrer Einschätzung werden „oftmals einfach ungerechtfertigte Haltungen unterstellt“, sagte Nonnemacher dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Dienstag: „Immer dieses Eliten-Bashing, die sind abgehoben, die haben von nichts eine Ahnung oder die sind ganz weit entfernt.“
Sie selbst stamme aus einer einfachen Familie und habe stets sehr viel gearbeitet. Von daher finde sie „diese Anwürfe völlig daneben“.
Auch wenn Kommunalpolitiker und -politikerinnen angegangen würden „auf eine Art und Weise, die völlig grenzüberschreitend ist, finde ich das wirklich schlimm“, sagte Nonnemacher: „Das sind Verwahrlosungstendenzen in unserer Demokratie.“ Sie sei auch „nach wie vor entsetzt“, dass vor ihrem Privathaus „Querdenker-Demonstrationen“ auflaufen. Sie empfinde dies „wirklich als eine Grenzüberschreitung“.
Die Corona-Pandemie sei eine extreme Herausforderung gewesen, weil unklar gewesen sei, „was auf uns zukommt“, sagte Nonnemacher. Die Aufarbeitung von Pandemie und Gegenmaßnahmen sei deshalb „eine sehr hyperkomplexe Angelegenheit“. Wer an echter Aufarbeitung interessiert sei, müsse „sehr, sehr intensiv einsteigen“.
Im Zusammenhang mit Anfeindungen wurde zuletzt bekannt, dass sich der frühere Ostbeauftragte der Bundesregierung, der sächsische CDU-Politiker Marco Wanderwitz, aus der Politik zurückziehen will. Auch seine Partnerin, Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas (CDU), hatte zuvor ihren Rückzug angekündigt.