Dakar (epd). Nach den Parlamentswahlen in Senegal haben Oppositionspolitiker ihre Niederlage eingeräumt. Unter anderem Ex-Präsident Macky Sall gratulierte am Montag der Regierungspartei Pastef von Staatschef Bassirou Diomaye Faye zum Sieg. „Das souveräne Volk hat sich klar ausgedrückt“, erklärte er. Nach ersten Hochrechnungen liegt die Pastef klar vorne. Das amtliche, vorläufige Ergebnis soll am Dienstag veröffentlicht werden.
Nach Schätzungen der senegalesischen Nachrichtenseite Dakaractu liegt die Pastef bei 77 Prozent der Stimmen. Damit würde die Regierungspartei 127 der 165 Sitze im Nationalparlament belegen.
Am Sonntag waren rund 7,3 Millionen wahlberechtigte Senegalesinnen und Senegalesen dazu aufgerufen, bei vorgezogenen Wahlen ein neues Parlament zu ernennen. 41 Parteien und Koalitionen standen zur Wahl. Der im März neu gewählte Präsident Faye hatte das Parlament im September aufgelöst und Neuwahlen ausgerufen, um die von ihm geplanten Reformen umzusetzen. Bisher verfügt die Pastef über etwa einen Drittel Sitze.
Faye und sein Premierminister und Weggefährten Ousmane Sonko hatten im Wahlkampf angekündigt, Rohstoffverträge neu zu verhandeln und politische Institutionen zu reformieren. Zudem wollen sie den Senegal unabhängiger machen von der früheren Kolonialmacht Frankreich. Das Land mit knapp 18 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern gilt als eine der stabilsten Demokratien Afrikas.