Köln, New York (epd). Durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Angaben von Unicef bislang mindestens 659 Kinder und Jugendliche getötet und mindestens 1.747 verletzt worden. In der gesamten Ukraine werde das Leben von Millionen Kindern durch die anhaltenden Angriffe bedroht und ihr Alltag auf den Kopf gestellt, erklärte das UN-Kinderhilfswerk am Montag in New York, Kiew und Köln. Rund 1,7 Millionen Kinder hätten keinen Zugang zu sauberem Wasser und 3,4 Millionen Jungen und Mädchen keinen Zugang zu zentralisierten Sanitäreinrichtungen. Das erhöhe ihr Krankheitsrisiko.
Die Zahl von mehr als 2.400 getöteten oder verletzten Minderjährigen sei erschütternd und inakzeptabel, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. „Die Kinder der Ukraine müssen vor dem anhaltenden Horror dieses Krieges geschützt werden“, forderte sie. Die Welt könne nicht schweigen, während sie leiden. „Ohne anhaltende und verstärkte Unterstützung für Kinder werden die psychischen Wunden dieses Krieges über Generationen hinweg nachhallen“, warnte Russell.
Unicef beklagte auch, dass Schulen und Krankenhäuser immer wieder Ziel von Angriffen seien. Seit Beginn des russischen Angriffs seien rund 1.500 Bildungseinrichtungen und 662 Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine beschädigt oder zerstört worden. „Schulen, Krankenhäuser und zivile Infrastruktur sind nicht nur Gebäude; sie sind Lebensadern und Symbole der Hoffnung für die Erholung und Widerstandsfähigkeit der Kinder“, sagte Russell. Das humanitäre Völkerrecht müsse durch den Schutz von Kindern und der für ihr Überleben entscheidenden Infrastruktur aufrechterhalten werden. Unicef helfe unter anderem durch psychosoziale Unterstützung, Bildung sowie Wasser- und Sanitärversorgung.