Aachen (epd). Die Fastenaktion des bischöflichen Hilfswerks Misereor rückt im kommenden Jahr die Lage der tamilischen Teepflückerinnen und -pflücker in Sri Lanka in den Blick. Die Menschen lebten im Hochland oftmals auf den Plantagen unter beengten Bedingungen und müssten für wenig Geld hart arbeiten, erklärte das Hilfswerk am Freitag in Aachen. Unter dem Leitwort „Auf die Würde. Fertig. Los!“ soll es um die Wahrung der Menschenwürde dieser ausgegrenzten und benachteiligten Menschen gehen.
Zwischen Aschermittwoch und Ostern werde das katholische Werk für Entwicklungszusammenarbeit über seine Projektarbeit in weltweit 84 Ländern informieren und um Spenden bitten, teilte Misereor mit. Eröffnet wird die Fastenaktion am 9. März mit einem Gottesdienst in Essen, der im ARD-Fernsehen übertragen wird. Am fünften Fastensonntag, dem 6. April, werden dann in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands für die Arbeit von Misereor Spenden gesammelt.
Die Tamilen seien im 19. und 20. Jahrhundert im Zuge der britischen Kolonialherrschaft aus Indien nach Sri Lanka gebracht worden, wo sie zum Kaffee- und Teepflücken gezwungen wurden. Ihren Nachfahren fehlten ebenfalls die Möglichkeiten, ein eigenes, selbstbestimmtes Leben zu führen, kritisierte Misereor. Auch mangele es ihnen an politischer Teilhabe, der Zugang zu staatlichen Sozialleistungen sei stark erschwert. Vielerorts fehlten sauberes Trinkwasser, Gesundheitsversorgung und sanitäre Einrichtungen.
In der Fastenzeit solle gemeinsam ein Zeichen für die Unveräußerlichkeit der Menschenwürde gesetzt werden, sagte der Hauptgeschäftsführer von Misereor, Andreas Frick. Alle Formen von Unterdrückung verletzten ein Leben in Würde. Würdelose und ausbeuterische Lieferketten hebelten nachhaltiges Wirtschaften aus, kritisierte Frick.