Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben 2.134 militärische Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine seit Beginn der russischen Großinvasion im Februar 2022 erfasst. Bei den Attacken seien mindestens 197 Menschen getötet worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in Genf mit.
Laut UN-Mitarbeitern sind für die allermeisten Angriffe die Streitkräfte des Aggressors Russland verantwortlich. Seit Dezember 2023 erfolgten die Militärschläge auf Krankenhäuser, Kliniken, Praxen und Ambulanzen fast täglich. Bei vielen der Angriffe setzten die Russen schwere Waffen ein. Die WHO beklagte auch die allgemein angespannte Lage im Gesundheitswesen der Ukraine.
Laut WHO haben mehr als vier von fünf Haushalten Probleme bei der Beschaffung von Arzneimitteln. Das größte Hindernis seien die steigenden Kosten für Medikamente. Jede vierte Gesundheitseinrichtung habe in einer Umfrage angegeben, dass das Risiko einer Stromunterbrechung bestehe und keine alternative Energiequelle zur Verfügung stehe.
Grundsätzlich dürfen Gesundheitseinrichtungen laut Völkerrecht nicht angegriffen werden. Die Einrichtungen können ihren Schutz jedoch dann verlieren, wenn sie militärisch genutzt werden und den Feind schädigen. Russische Politiker und Behörden streiten die Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine regelmäßig ab.