Friedensverbände: Kirche muss zu neuem Wehrdienst beraten

Friedensverbände: Kirche muss zu neuem Wehrdienst beraten

Bonn (epd). Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden fordern von der evangelischen Kirche den Aufbau von Beratungsangeboten für junge Menschen, die von der Bundesregierung zum neuem Wehrdienst befragt werden. Wie die beiden Friedensverbände am Freitag in Bonn mitteilten, solle die Kirche die finanziellen, personellen und fachlichen Ressourcen zur Verfügung stellen, um Beratung im schulischen und außerschulischen Bereich anzubieten.

Die Bundesregierung hatte den neuen Wehrdienst in dieser Woche auf den Weg gebracht. Das Bundeskabinett billigte die Gesetzespläne von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), die vorsehen, dass alle Männer, die 18 Jahre alt werden, in einem Online-Fragebogen Auskunft über ihre Bereitschaft und Fähigkeit zum Militärdienst geben müssen. Für Frauen ist die Auskunft freiwillig.

Mit dem neuen Wehrdienst soll die Zahl der Dienstleistenden und die Reserve erhöht werden. Nach Ansicht der beiden Friedensverbände stellt die neue Regelung junge Leute vor elementare Fragen wie die, ob ein solcher Wehrdienst mit ihrem Gewissen, mit ihren ethischen Vorstellungen und politischen Überzeugungen vereinbar ist.