Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Mittwoch vor dem Berliner Hauptbahnhof die Kältebusse der Berliner Stadtmission besucht und Suppe an Obdachlose verteilt. Anlass war das 30-jährige Bestehen der Kältebusse, die nach dem Erfrierungstod eines Obdachlosen 1994 in Berlin von der Stadtmission initiiert wurden.
Seitdem fahren die Kältebusse der Berliner Stadtmission von Anfang November bis Ende März nachts zu Menschen, die auf der Straße leben. Sie haben Schlafsäcke, heißen Tee und Suppe dabei und bieten den obdachlosen Menschen an, sie in eine Notunterkunft zu bringen. Das Ziel ist, sie vor dem Kältetod zu bewahren.
Steinmeier sagte, „ich bin hierhergekommen, um meine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen für das große Engagement der vielen Haupt- und Ehrenamtlichen der Stadtmission“. „Für die Ärmsten der Armen“ seien die Wintermonate eine schwere und lebensbedrohliche Zeit. Er sei selbst kürzlich mit einem Kältebus mitgefahren und habe erlebt, wie sehr obdachlose Menschen auf diese Hilfe angewiesen seien. Steinmeier dankte auch den vielen Menschen, die diese Hilfe durch Spenden ermöglichten.
Es gehört seit vielen Jahren zur Tradition, dass der Bundespräsident zum Jahresende eine Einrichtung der Berliner Obdachlosenhilfe besucht und dort mit anpackt. Steinmeier promovierte zudem 1991 über staatliche Möglichkeiten zur Beseitigung von Obdachlosigkeit. Noch im Amt des Außenministers stellte er 2016 gemeinsam mit seiner Frau Elke Büdenbender eine Anschubfinanzierung von 50.000 Euro für das spätere „Zentrum am Zoo“ der Bahnhofsmission bereit.