Rostock (epd). Nach einem Brand in der Rostocker Bar „B Sieben“ am Sonntagmorgen gegen 5.30 Uhr geht die Polizei nach ersten Erkenntnissen von einem Anschlag aus. Zeugen hätten von einem dunkel gekleideten Mann berichtet, der einen Gegenstand durch die Fensterscheibe geworfen habe, anschließend sei der Brand ausgebrochen, teilte das Polizeipräsidium Rostock mit. Bewohner des Hauses hätten ihre Wohnungen vorübergehend verlassen müssen. Die Schadenshöhe belaufe sich auf geschätzt 100.000 Euro. Die Lokalität gilt als Treffpunkt der queeren Szene, bereits Mitte September hatte es dort einen Vorfall gegeben.
Laut Polizei evakuierten Feuerwehrkräfte am Sonntagmorgen alle Bewohner des Mehrfamilienhauses. Den Feuerwehrleuten sei es gelungen, eine Ausbreitung des Brandes zu verhindern.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich laut früherer Mitteilung des Polizeipräsidiums Rostock in der Nacht zum 16. September an der Bar. Damals soll es zu einer versuchten Brandstiftung im Außenbereich gekommen sein. An einem Fenster sowie an einer an der Hauswand befestigten, elektrischen Anlage seien seinerzeit Brandspuren gesichtet worden, diese hätten jedoch nicht zu einem vollständigen Brand geführt, hieß es.
Der Betreiber der Bar schrieb nach dem ersten Vorfall auf Instagram: „Diese gezielte Attacke auf einen Raum der Vielfalt und des Miteinanders erschüttert uns zutiefst.“ Der „feige Angriff“ sei „kein Einzelfall, sondern Teil eines besorgniserregenden Trends, der uns alle betrifft.“ Es sei „ein klarer Versuch, die Errungenschaften, für die wir so lange gekämpft haben, zu zerstören“.