Berlin (epd). Nach Bekanntgabe der Hinrichtung des deutsch-iranischen Staatsbürgers Jamshid Sharmahd hat das Auswärtige Amt den Leiter der iranischen Botschaft im Iran einbestellt. „Wir haben unseren scharfen Protest gegen das Vorgehen des iranischen Regimes übermittelt, behalten uns weitere Maßnahmen vor“, erklärte das Ministerium am Dienstag auf der Plattform X.
Parallel habe der deutsche Botschafter in Teheran beim iranischen Außenminister „auf das Schärfste“ gegen die Ermordung Jamshid Sharmahds protestiert. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) habe zudem den Botschafter Markus Potzel im Anschluss zu Konsultationen nach Berlin zurückberufen.
Iran hatte Sharmahds Hinrichtung am Montag bekannt gegeben. Jamshid Sharmahd war im Februar vergangenen Jahres wegen der angeblichen Verantwortung für einen Terroranschlag zum Tode verurteilt worden, im April 2023 wurde das Urteil bestätigt. Er war im Sommer 2020 vom iranischen Geheimdienst in Dubai festgenommen worden und saß seitdem im Iran im Gefängnis.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Baerbock (Grüne) hatten die Tötung des Deutsch-Iraners bereits am Montag scharf verurteilt. Scholz nannte die Hinrichtung bei X einen Skandal. Baerbock versicherte, ihr Haus habe „Teheran immer wieder unmissverständlich klargemacht, dass die Hinrichtung eines deutschen Staatsangehörigen schwerwiegende Folgen haben wird“.
Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kündigte mögliche Maßnahmen gegen Teheran an. „Die EU lehnt die Todesstrafe zu jeder Zeit und unter allen Umständen entschieden ab“, erklärte Borrell auf X. Die Europäische Union verurteile die Tötung Sharmahds auf „das Schärfste“.