Mosambik: Regierungskandidat zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt

Mosambik: Regierungskandidat zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt

Nairobi, Maputo (epd). In Mosambik hat die nationale Wahlkommission den Regierungskandidaten Daniel Chapo zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt. Wie das Nachrichtenportal "Club of Mozambique” am Donnerstag berichtete, kam der Bewerber der Regierungspartei Frelimo bei der Wahl am 9. Oktober laut dem amtlichen Ergebnis auf einen Stimmenanteil von 70,7 Prozent. Der unabhängige Oppositionskandidat Venâncio Mondlane erhielt 20,23 Prozent.

Die Frelimo sicherte sich auch die absolute Mehrheit bei der Parlamentswahl, die parallel stattfand. Die Ergebnisse müssen noch vom Verfassungsrat bestätigt werden. Wahlbeobachter der EU sowie der katholischen Kirche in Mosambik hatten in den vergangenen Tagen über Unstimmigkeiten bei der Wahl berichtet.

In der Nacht auf Samstag waren zwei prominente Unterstützer des Oppositionskandidaten Mondlane erschossen worden. Daraufhin kam es Anfang der Woche zu Protesten. Dabei schoss die Polizei mit Tränengas unter anderem auf Mondlane, als dieser gerade ein Interview gab. Die Afrikanische Union äußerte sich besorgt über die Gewalt. Am Donnerstag waren die Straßen in der Hauptstadt Maputo in Erwartung von weiteren Protesten größtenteils ausgestorben.

Der designierte Präsident Daniel Chapo ist Anwalt und ehemaliger Regionalgouverneur. Seine Partei Frelimo regiert das südostafrikanische Land seit der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Portugal 1975. Die Amtszeit des aktuellen Präsidenten Filipe Nyusi endet im Januar nach zehn Jahren. Er hatte sich bemüht, eine gemeinsame Basis mit der größten Oppositionspartei Renemo zu finden, um Frieden in dem südostafrikanischen Land zu sichern.

Knapp 33 Millionen Einwohner hat das Land am Indischen Ozean, das mehr als doppelt so groß ist wie Deutschland. Mosambik ist reich an Ressourcen, trotzdem haben viele Menschen nicht genug zu essen, die staatliche Infrastruktur ist vielerorts unterentwickelt. Im Nordosten des Landes, wo große Ölvorkommen liegen, führen seit einigen Jahren islamistische Milizen Krieg gegen die Regierung. Dazu ist Mosambik immer wieder von verheerenden Folgen der durch den Klimawandel zunehmenden Wetterextreme betroffen, aktuell von einer Dürre.